2012 und die Sozialpädagogische Imkerei meise3

Anfang 2012 war nach über 1,5 Jahren der Vorüberlegungen und Konkretisierung von Vorstellungen, das Konzept der Sozialpädagogischen Imkerei meise3 soweit ausgereift und verschriftlicht, dass ich damit „raus“ gehen konnte. 

Die  sozialpädagogische  Imkerei  bietet  der  Jugendhilfe  eine  ergänzende  Unterstützung  bei der Umsetzung sozialpädagogischer Zielstellungen. Meine Handlungsansätze, sowie meine Motivation beschrieb ich bereits im Januar in zwei Blogartikeln:

Lebensoruentierung vs. Erfahrungsarmut
Plugged- In Kultur vs. Bewegungsraum Natur

Ein soziales Lernen in Lernräumen, welche nicht pädagogisch vorstrukturiert sind, eröffnet nach meiner Überzeugung neue Erfahrungsräume, Lebensräume und Rollendefinitionen.

Im Februar stellte ich mein Angebot dem Kreisjugendamt und den einzelnen Regionalteams vor. Auch den Jugendhilfeträgern im Kreis lies ich mein Konzept zukommen und erhielt ein überwiegend positives Feedback. Von Jugendamtsseite kam lange keine Reaktion. So blieb die Bedarfsfrage vorerst unbeantwortet.

Weitere Fragen wollten auch eine Antwort finden. Wo sollte die Imkerei untergrebracht werden? Es folgten Monate der Suche nach einer geeigneten Bleibe im Kreis. Obwohl der Faktor „geeignet“ hier, sich nicht als die Hauptschwierigkeit herausstellen sollte. Ideale Räumlichkeiten waren, dank der vielen Imobilienportale im Netz schnell gefunden. Ein Faktor schien sich jedoch wie eine Mauer immer größer vor mir aufzubauen- Vorurteile. Diese waren groß und scheinbar festgemauert. „Jugendhilfe? – Ne lass mal, hier nicht!“. Stillstand war die Folge.

Doch zum Zeitpunkt der Rapswanderung, kam im Mai wieder Bewegung in die Standortfrage. Über unsere Freunde Dörte und Karl vom Hof Wiedwisch, welche von anfang an von meinem Imkerei- Konzept überzeugt waren,bekam ich den Kontakt zu Wolfgang und seinem umgebauten Kuhstall nebst Büro und sanitären Anlagen. Vielen Dank nochmals, Dörte, Karl und Wolfgang für diesen Glückskontakt.

Wolfgang begegenete mir und meinem Vorhaben völlig vorurteilsfrei. Er war schnell begeistert und der Ansicht die Soz.päd. Imkerei gehört hier hin! meise3 hat in Kummerfeld seinen Standort gefunden!
Auf Hof Wiedwisch durften wir dieses Jahr ebenfalls einen neuen Bienenstand einrichten. Somit liegen zwischen der zukünftigen Imkerei und dem neuen Heimbienenstand gerademal 150m.
Idealer geht’s kaum.
Oder doch?
Gute 2 Wochen später, bekam ich durch Zufall eine telefonische Einladung ins Schulamt im Kreis Pinneberg. Auf der Suche  nach neuen Möglichkeiten der individuellen Förderung im Bereich der sog. „nichtbeschulbaren“ Jugendlichen, sind engagierte SchualamtsmitarbeiterInnen über Umwege auf meinen soz.päd. Imkereiansatz gestossen. In einem gemeinsamen Gespräch wurde sehr schnell klar, dass mein Ansatz unheimlich viel Potential besitzt und eine Lücke in der Angebotslandschaft schließen könnte. Gerade in der Altersstufe der 15- 16 jährigen fehle es an nachhaltigen Maßnahmen der Stabilisierung.

Im Sommer besuchte ich mit meinem Konzept im Gepäck, die bundesweite Fachtagung „Bienen machen Schule“, veranstaltet vom Mellifera e.V. Diese bietet  eine Austauschplattform von Konzepten zur Integration der Biene in Schulunterricht und außerschulische Bildung. 2012 fand diese im Schulbiologiezentrum Hannover statt. Ziel für mich war es, eine Art Standortbestimmung für meine Idee zu erhalten. Es wurde ein sehr interessantes Wochenende, mit vielen interessanten Leuten und motivierenden Gesprächen. Die Resonanz auf meinen Imkereiansatz war überwältigend positiv.

In der AG Schule/Jugendhilfe im Juni wurde mein Angebot dann leider vertagt und für August wieder auf die Tagesordnung gesetzt.

Mittlerweile hatte ich mein Konzept aktualisiert und überarbeitet und ebenfalls für den Personenkreis nach §35a SGB VIII geöffnet.

Im September dann die Absage, erneut keinen aktiven Platz auf der Tagesordnung gefunden.  

Die Sozialpädagogische Imkerei passt in keine Schublade.“

Eine Sackgasse tat sich auf. Postiv betrachtet jedoch, ist dieses Statement ja eher ein riesen Kompliment, wie ich finde.

Jetzt ruhte alles. Quasi wieder bei Null.
Ende Oktober kam glücklicherweise dann wieder Leben in die Sache. Jugenddhilfeträger habe Interesse bekundet, meise3 und den sozialpädagogischen Imkereiansatz kooperativ umsetzen zu wollen. Gespräche laufen derzeit.
Alles also wieder offen und möglich in 2013.

Stay tuned.

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Eine Antwort

  1. Anke sagt:

    Hey Basti,
    haste gut gemacht. Gib nicht auf!

    Lieben Gruss

    Anke